Enoch zu Guttenberg ( † 15. Juni 2018)


Wir trauern um Enoch zu Guttenberg - Dirigent und Umweltschützer

Der "Musiker, Kämpfer, Enthusiast", wie er sich selbst charakterisierte war einer der bekanntesten Umweltschützer gegen Windräder. Er war 1975 Mitgründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im Mai 2012 trat er aus dem BUND aus, weil er dessen aktive Unterstützung bei der Zerstörung von Landschaftsschutzgebieten und Naturparks durch riesige Windkraft- und Photovoltaikanlagen nicht mehr akzeptieren wollte. 2015 wurde Guttenberg Ehrenpräsident im neu gegründeten Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB).

Wer einen seiner Vorträge erleben durfte, wird seine kämpferischen und leidenschaftlichen Worte nicht vergessen. "Reißen wir den Tätern ihre grünen Masken vom Gesicht! Entlarven wir, was sich unter dem Feigenblatt Klimaschutz und Energiewende tatsächlich verbirgt: eine Natur- und Landschaftszerstörung in bislang nie erlebtem Ausmaß, und dazu natürlich Geld, viel Geld und nochmal Geld!" so seine Rede im fränkischen Hersbruck im Februar 2014. Noch deutlichere Worte fand er im brandenburgischen Zossen. "Vielleicht muss unsere Bewegung einfach, ich scheue mich nicht, dieses Wort zu gebrauchen, militanter werden, sich an den Betonfundamenten der Windmonster festketten, die Anfahrt der Tieflader mit den riesigen Stahlmasten und Rotoren blockieren und die Baustellen besetzen, ganz wie es einst die Atomgegner in Wackersdorf in der Oberpfalz oder Wyhl am badischen Rhein taten oder die Gegner der Startbahn West des Frankfurter Flughafens. Damit die Medien diesen geballten Unmut hunderttausender Bürgerinnen und Bürger nicht mehr ignorieren."

Unvergessen wird uns auch sein Benefizkonzert "Requiem für eine Heimat" 2014 in Weiden bleiben. Enoch zu Guttenberg wurde gefragt, warum er, der sich seit mittlerweile 47 Jahren für den Umweltschutz engagiere, durch die Republik reise, Reden zum Umweltschutz halte und in Weiden ein Benefizkonzert gebe. "Warum tun Sie das alles?" Die Antwort zu Guttenbergs lautete: "Erstens tun’s zu wenige öffentlich. Und zweitens ist es einfach meine tiefste Überzeugung, dafür muss man einstehen, so bin ich erzogen."

"Ich bin einfach so großgeworden, dass man konzessionslos für das, was man für richtig hält, stehen muss."

In Hochachtung vor seinem grossartigen Lebenswerk, sowie seinem unbeugsamen und leidenschaftlichen Einsatz für den Natur- und Landschaftsschutz bewahren wir ihm stets ein dankbares Andenken. Seiner Familie sprechen wir unser herzliches Beileid aus.

Carola Pracht-Schäfer und Reiner Pracht