Speakers’ Corner
17.10.2022 - Leserbrief zum NN-Artikel "Energiekrise: Stadtwerke Forchheim plädieren für mehr Windräder in der Fränkischen Schweiz"


Folgenden Leserbrief habe ich an die Nordbayerischen Nachrichten geschickt mit der Bitte ihn zu veröffentlichen:

Vielleicht war es eine andere Veranstaltung, über die im Artikel "Energiekrise: Stadtwerke Forchheim plädieren für mehr Windräder in der Fränkischen Schweiz" berichtet wurde. Ich selbst habe nicht Herrn Sponsel als treibende Kraft bei diesem Thema wahrgenommen, sondern den Umweltminister Thorsten Glauber. Die Freien Wähler haben sich offenbar sehr über das neue Gesetz aus Berlin gefreut, das jetzt die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus dem Landkreis Forchheim motiviert ihre langgehegten Windkraftpläne der Bevölkerung als unumgänglich und alternativlos aufs Auge zu drücken. Ich habe den Umweltminister Thorsten Glauber gefragt, ob die bayerische Staatsregierung alle Gemeinden aufgefordert hat, Vorrangflächen auszuweisen. Er hat mir nicht darauf geantwortet. Allerdings hat Bürgermeister Schwarzmann aus Eggolsheim bei einer Bürgerversammlung meine Vermutung bestätigt. Herr Sponzel hat mir auch zugestimmt, dass keine 20 Windräder errichtet werden, sondern das er eine Gesamtleistung von 60 MW für notwendig hält (also "nur" 12 - 15 WEAs). Meine Frage wie es mit der Versorgungssicherheit aussieht, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, konnte er mir nicht plausibel erklären. Diese Frage war keineswegs ironisch gemeint, denn die Energiewende sollte durch Gaskraftwerke, deren Kapazität noch verdoppelt bis verdreifacht werden sollte, abgesichert werden. Nun haben wir eine Energiekrise! Wenn Herr Glauber meint "Jetzt müssen wir die Weichen richtig stellen", schlägt er den falschen Weg ein.

Reiner Pracht